Wundheilungsphasen/Rehabilitation von Gewebe


In ihrem Heilungsverlauf unterliegen alle Bindegewebsvarianten den gleichen Gesetzmäßigkeiten.

Man unterscheidet 3 Wundheilungsphasen:

1. Entzündungsphase (0.-5. Tag)

2. Proliferationsphase (5.-21. Tag)

3. Umbauphase (21.-300./500. Tag)

ENTZÜNDUNGSPHASE

0.-2. Tag vaskuläre Phase

der Körper versucht so schnell wie möglich die essentiellen Gefäße abzudichten um sie für die Nährstoff-, Baustoff- und Sauerstofftransport benutzen zu können.

2.-5. Tag zelluläre Phase

vermehrter Austritt von Plasmaflüssigkeit, sowie Produktion von Kollagen Typ III durch Fibroblasten
Höhepunkt der klassischen Entzündungszeichen

PROLIFERATIONSPHASE

5.-21. Tag

Abschluss der zellulären Säuberungsaktion nach ca. 5 Tagen
verstärkte Synthese von Bindegewebszellen
Bildung von intramolekularen Crosslinks
langsame Umwandlung von unspezifischem in spezifisches Bindegewebe (Kollagen Typ III zu Typ I)

UMBAUPHASE

Hier unterscheidet man die Konsolidierungsphase und die Organisationsphase/Reifungsphase.

21.- 60.Tag Konsolidierungsphase

Kollagengerüst stabilisiert sich
fast nur noch Kollagen Typ I, verstärkte Crosslinks
die Konstruktion aus Zellen, Matrix und Kollagen formiert sich entsprechend der geforderten Funktion

60.-360. Tag rganisationsphase/Reifungsphase

unter Umständen bilden sich in der ersten 4 Wochen wasserlösliche Crosslinks, bedingt durch nicht ausreichende Belastung
nach 6-10 Wochen hat das Bindegewebe ca. 60% Zugkraft zurück
nach > 6 Wochen Immobilisation (d.h. keine Bewegung) können echte strukturelle Veränderungen auftreten (sogenannte pathologische Crosslinks)

Entscheidend für die Phase ist, wie die erste Phase der Wundheilung abgelaufen ist. Wurde genügend neues Kollagen gebildet, welches nun umgewandelt werden kann?

BEEINFLUSSENDE FAKTOREN DER WUNDHEILUNG

Durchblutung
aktive Bewegung (in Maßen!!!)
Infektionen (Wunde, Immunsystem, Erkältung)
Alter (Aufnahme von Nahrungsbestandteilen nimmt ab)
Nahrungsergänzung (Vitamin A, C, E, Mineralien und Spurenelemente)
Flüssigkeitssubstitution
Medikamente
Alkoholkonsum

"Je mehr physiologische Reize während der Wundheilung auf das heilende Gewebe einwirken, desto weniger Narbengewebe wird gebildet"